German 4cross Cup powered by GripGrab #2 in Eisenhüttenstadt
Stopp Nummer 2 des German 4cross Cups, powered by GripGrab, war in Eisenhüttenstadt – und hier war die Hölle los!
Der Fourcrosszirkus machte sich mit Sack und Pack, Kind und Kegel auf zur östlichsten Strecke für dieses Jahr. Es ging in die Planstadt, 100 Kilometer südöstlich von Berlin an der Oder gelegen. Schon das dritte Jahr in Folge lud der Mountainbike- und Skiverein Diehloer Berge zum sportlichen Kräftemessen. Der Streckenverlauf der 500 Meter langen Abfahrt blieb unverändert. Am Start wartete schon ein nagelneues Bensinkgate. Integriert in eine massive Startempore. Auf der Startgerade kam eine Welle hinzu und in der ersten Kurve dann eine Felskante aus märkischen Findlingen, bevor es Richtung Pyramidenkurve hinabging.
„Was ist rot und schlecht für die Zähne? Ein Ziegelstein.“
Um es mit den Worten des Kommentators Konrad „Mr. Style“ Lange zu sagen, konnte man sich im Steinfeld wieder die Schläuche, Felgen und Zähne ausbeißen. Dieses Jahr gab es etwas mehr Raum das holprige Hindernis zu flankieren. Was von den Fahrern auch schnell erkannt wurde. Jedoch setzte sich die Devise „Augen zu und durch“. Die Linie mitten durch das Steinfeld erwies sich oft als die schnellere. So zeigten vor allem der etwas glücklose Marcel Grau und die Ziegler Bros. wahnsinnige Geschwindigkeiten und entdeckten Absprünge, die andere noch nicht mal andachten.
Eine Neuerung erfuhr die Schikane zwischen Steinfeld und Pro Line. Diese wurde geöffnet und ungeahnte Weiten taten sich auf um Platz für spannende Zweikämpfe zu schaffen. Wat is denn dit? – Meinte vielleicht der ein oder andere, als er die neue Pro Line sah. Tja, da war nichts mehr mit fetten Doubles und Chickenline. Die waren weg. Nur noch mächtig große Wellen über die gesamte Breite der Strecke wo einst Absprung und Landung der Proline waren. Und diese erwiesen sich als recht tricky. Sie zu doublen – Kopfsache! Im Anschluss eine offene Kurve, eng gesteckt um die Anfahrt auf die vorletzte Gerade zu erschweren. Auch die Zielgerade wurde über den Winter kräftig gefüttert und gewässert, sodass die Wellen sehr voluminös geworden sind. Großes Geheimnis war jedoch - wie in jedem Jahr - die Zieleinfahrt. In diesem Jahr sollte eine Doppel-S-Wiesenkurve abschließend für Spannung sorgen. Der Plan ging auf - hier kam es nicht nur zu Stürzen, sondern auch Überholmanövern und der ein oder andere Fahrer rannte zu Fuß über die Ziellinie. Doch dazu später mehr! Durch das trockene, warme Wetter wurde die Strecke sehr besonders schnell und rutschig durch losen Sand und Splitt wie der ein oder andere Fahrer schmerzlich feststellen sollte.
Sonntag, 11.00 Uhr, eröffneten die Damen den Wettkampf mit dem ersten Qualifikationslauf. Neben Mareike Böhm und Miriam Dahmen feierte Nicole Schwadke ihr Comeback. Als Vereinsmitglied ließ sie es sich nicht nehmen auf dem heimischen Kurs in den Wettstreit einzugreifen! In der Tageswertung konnte sich Mareike Böhm, vor Miriam und Nicole durchsetzen. Mit dem Start der Qualifikation sammelten sich mehr Zuschauer an und schnell kam eine echte Rennatmosphäre am Hang auf. Passend dazu tauchte der Rockstar Energie Promotion Pickup auf und verteilte süße Kostproben und Caps. Durch Kommentator Konrad wurden Gutscheine und kleine Geschenke an die Zuschauer im Quiz- oder Schnick.Schnack-Schnuck-Modus vergeben.
Alles andere als Schnick Schnack Schnuck gab ́s bei den jüngsten und mutigsten Piloten des Tages in der U13 Klasse. Hier stach Luca Leuschner als Localmatador besonders mutig hervor – meisterte er die steile Abfahrt ohne jeglichen Federweg und platzierte sich auf dem vierten Platz. Dominiert wurde die Klasse jedoch durch Antonino Kropf, der für den TV Waldsassen an den Start ging. Er setzte sich vor Luca Hirt auf zwei und Falco Erdmann, Platz drei, durch.
Junioren, U17 hier standen Viktor Reichel (RSV Plessa), Jonas Krebs und Paul Ullrich (beide MSV) im Finale und Fabian Lauria (RSG Stollberg), Maximilian Stich (TV Waldsassen) neben Franz Lange (Zweirad-Haus) und Mika Dahmen (Mellowpark e.V.), im großen Finale nebeneinander am Gate. Sieger des kleinen Finales war Viktor. Im großen Finale konnte sich Maximilian durchsetzen. Platz zwei geht an des Moderatoren Sohn, Franz, gefolgt von Fabian und Mika. Mit sieben Startern war auch die U17 Klasse schwächer besetzt als gewohnt.
Hobby Men, auch hier ein Comeback. Richard Peuker (Mellowpark e.V) war am Start und hatte obendrein den coolsten Fan des Tages im Gepäck. Die trockene Strecke wurde ihm jedoch zweimal zum Verhängnis. Im kleinen Finale aber zog er sauber seinen BMX-Style durch, somit Platz fünf für Peuker – mit Potential auf mehr! Nach der Qualifikation zogen Kevin Sloniowski (RMC Reutlingen), Richard Peuker und Ole Harms (RC Erlangen) als Favoriten in die Finalläufe. Im Halbfinale profitierte Marcel Matthes (MSV) vom Sturz Peukers in der Schikane nach dem Steinfeld. Im Finale standen somit Sloniowski, Harms, Riemer und Matthes gemeinsam am Start. Im kleinen Finale kämpften Peuker, Vincent Brückner (M-Trails) und Willy Müller (Bike Performence). Martin Petrovsky (Tretmühle) war als Doppelstarter im Finale der Gravity-Klasse gestürzt und konnte nicht mehr am kleinen Finale Herren teilnehmen. Richard Peuker wurde somit Sieger des kleinen Finales.
Im großen Finale war das Fahrerfeld auf der Startgeraden und in der ersten Kurve noch dicht beieinander. Jedoch legte Ole den besten Start hin und konnte sich erfolgreich absetzten. Es waren nur Zentimeter die Riemer an der Pyramide fehlten um seinen Platz zu verbessern. Das Fahrerfeld blieb also eng beieinander. Ole Harms siegte souverän, gefolgt von Kevin, Marcel und Hendrik. In der Klasse Gravity Men ging es richtig heiß her. Die Erfahrungsträger mit zusammen einem halben Jahrhundert Race-Erfahrung gegen die Jungspunde mit dem Temperament eines Hengstgestüts. Im 2.Qualilauf stach der junge Salamanski (MSV) an der Pyramidenkurve über das Hindernis innen in die Linie des erfahrenen aber gesundheitlich angeschlagen Michael „Kupschi“ Kupsch (MSV) ein. Unglücklicherweise hatte Salamanski zuvor noch einen Stoß auf das Hinterrad bekommen. Dieser Verkettung konnte Kupschi nichts entgegensetzen und musste im Sturz vom Rad gehen und kam erst zwei Meter hinter der Kurve zum Liegen. That ́s Racing! Willi Salamanski ging als Gewinner aus diesem Duell hervor. Das Glück blieb aber nicht auf seiner Seite. Im Halbfinale rutschte er in der offenen Kurve nach eben jener Pyramidenkurve weg, ging zu Boden und damit war der Weg ins große Finale passé. Am Ende Platz fünf und Sieger im kleinen Finale für Salamanski. Im Finale kämpften Martin Petrovsky (Tretmühle), Martin Otto (MSV), Marcel Ziegler (RC Gera) und Kupschi (MSV) um die Podiumsplätze. Hier ereignete sich der folgenschwerste Unfall der Veranstaltung. Petrovsky stürzte am letzten Double der vorletzten Gerade schwer, was die rote Flagge zur Folge hatte und ihm die Führung nahm, die er bis dahin inne hatte. So kam es, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Fourcross in Deutschland ein Rennlauf wiederholt wurde um Platz 2 und Platz 3 auszufahren, da Kupschi bereits die Ziellinie passierte. Marcel winkte jedoch ab und so fuhr Martin Otto einen Einzellauf. Kupsch ist somit Sieger der Gravity Klasse, Martin Otto auf Zwei gefolgt von Marcel Ziegler auf Drei, Petrovsky vier.
Der Name ist Programm bei den Masters. Hier zeigt so manches Urgestein der Fourcrossgemeinde wo der Hammer hängt. Die Ziegler Brüder Marcel und André haben das Fahrerfeld schön aufgemischt. Doch einer war noch bissiger. Alexander Musall (funmachines) dominierte von Start bis Ziel und stand am Ende verdient ganz oben auf dem Podium. Zweitbester war André Ziegler, den Dritten belegte Nils Pawlik aus Magdeburg.
In der Königsdisziplin, der Klasse Elite Men ging es wieder einmal mehr um die Wurst. Immerhin dient dieses Rennen als Stimmungsbarometer für die Deutsche Meisterschaft in Gomaringen und die Weltmeisterschaft lässt auch nicht mehr lange auf sich warten! Große Aufregung gab es bereits am Vorstart in der Quali. Ein technischer Defekt am Sportgerät von Lokalmatador und Favorit Klaus Beige (MSV), welchen er sich im ersten Lauf der Qualifikation zuzog. Mit einem Gang lässt sich aber souverän ein Fourcrossrennen gewinnen. So konnte Beige die Qualifikation auf heimischen Boden für sich entscheiden. Auch Erik Emmrich (Gravity Union), Marko Runst (SV Sachsen) und Dominik Pohlenz (RSV Plessa) konnten gut in den drei Qualifikationsläufen Punkte sammeln und für die Finals platzieren. Im Halbfinale, erster Lauf, konnte sich Runst und Emmrich vor Ehrlich und Kowalski ins Finale katapultieren. Im Halbfinale, zweiter Lauf, ging es heiß her! Im Steinfeld verlor der junge und ehrgeizige Hoffnungsträger aus Berlin, Marek Dahmen (Mellow Park e.V.) nachhaltig den Kontakt zu seinen Pedalen und ehe er im Steinfeld wieder einklicken konnte, waren Beige auf Position eins, Moritz Kellner (RSV Plessa) auf Position zwei, verfolgt von Dominik Pohlenz, längst auf und davon. Der Drops schien gelutscht. Doch in der letzten Schikane vor dem Ziel verliert Kellner den Grip am Hinterrad in der offenen Wiesenkurve. Ross und Reiter gehen zu Boden. Genau dieselbe Bewegung vollführt, unfreiwillig, sein Verfolger. Dabei kommt es zum Zusammenstoß - Pohlenz geht über den Lenker. Beide Fahrer am Boden, zwei Meter vor der rettenden Ziellinie. Jetzt heißt es schnell das richtige Rad greifen und um die Markierungen durch die Ziellinie. Mit Hängen und Würgen gelingt es Kellner vor Pohlenz zu Fuß, die Ziellinie zu überqueren. Im Finale treffen somit Kellner, Emmrich, Runst und Beige aufeinander. Klaus Beige biegt in Führung liegend auf der Innenlinie der ersten Kurve in den Hang ein. Schlägt die Tür für seine Widersacher zu und fährt über die Pyramide. Ab da an kann er die Führung bis ins Ziel behaupten. Aber auch der junge Emmrich kann sich gegen den erfahrenen Marko Runst behaupten und fährt als zweiter über die Ziellinie. Kellner auf Vier, Runst auf drei, Emmrich, völlig happy, auf zwei und Klaus „Der Professor“ Beige siegt souverän auf seiner Heimstrecke!
Ein Wort von den Organisatoren: Seit dem letzten Jahr hat sich die Qualität der Rennen maßgeblich verbessert. Den unterschiedlichsten Vereinen vor Ort gelingen immer noch bessere Rennen und Abläufe sowie Rahmenprogramme. Dem gegenüber steht leider die sinkende Quantität der Teilnehmer. Wir können nur sagen: lasst euch das nicht entgehen. Bildet Fahrgemeinschaften und teilt euch somit die Kosten für Anfahrt und Unterkunft. Werdet Teil dieser Atmosphäre wenn es wieder heißt: Riders ready. Watch the Gate. Wir sehen uns am 05./06. August in Neubrandenburg. Nehmt den Weg auf euch. Es lohnt sich!
Alle weiteren Infos zur Rennserie findet ihr natürlich auf der Facebookseite des German 4cross Cups powered by GripGrab!
Fotos: Rick Schubert
Gepostet am 14.06.2017 von MRM |