Ende einer Ära: Marcus Klausmann beendet seine Profi-Karriere

Marcus Klausmann ist eine deutsche Downhill-Legende. Ein Herz-und-Blut-Mountainbiker, ein, aus deutscher Sicht, Ausnahmesportler und jemand, der unseren Sport die letzten Jahre, die letzten Dekaden maßgeblich mitgestaltet und voran gebracht hat. Jetzt scheint er sich, nach seiner Abkehr vom Downhill, dazu entscheiden zu haben, den Profisport sich selbst zu überlassen und sich auf sein lange zurückgesteltes Privatleben zu konzentrieren. Wir ziehen den Hut, sagen Chapeau! und bedanken uns nicht nur für 20 Jahre Bike-Action, sondern auch für all das, was du für unseren Sport getan hast, Marcus. Bis bald auf den Trails – denn so ganz lassen wirst du es wohl kaum können, oder?

Hallo zusammen,

Lebwohl zu sagen ist nicht immer einfach. Nach 20 Jahren exzessivem Radsport beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt. Ich muss zugeben, dass sich mein Ego nur sehr langsam an das gewöhnliche Leben fernab der Rennstrecken, ohne Adrenalin und Männerschweiß, gewöhnt. Über die Hälfte meines Lebens waren internationale und nationale Wettkampferfolge wie ein Weltcupsieg, 2 Vizeweltmeistertitel und die15 deutsche Meistertitel mein Lebenselixier und meine Lorbeeren auf denen ich mich aber nie ausruhen wollte. Es war Alltag Körper und Geist darauf zu trimmen die eigenen Grenzen zu ignorieren, immer noch einen Schritt weiter zu gehen (auch wenn es verdammt schmerzte) um ein Leben am Limit zu führen. Für viele hört sich das nach Irrsinn an – für mich war es über Jahre normal und ich habe es geliebt. Genau diese Konstellation macht einen Profi aus und exakt diese Tatsache erschwert den Schlussstrich unter eine Sportkarriere zu ziehen. In diesem Sommer setzte mir mein eigenes Herz diesen Schlussstrich – aufgrund einer Herzrhythmusstörung wurde eine Ablation an meinem Herzen vorgenommen. Leider brachte diese nicht den gewünschten Erfolg und die Rhythmusstörungen traten nach der deutschen Enduromeisterschaft wieder verstärkt auf. Ohne Diskussion und ohne Hintertürchen ist nun der Zeitpunkt für mich gekommen, dem Leistungssport den Rücken zu kehren – aber keine Angst gelegentlich wird man sich im Bikepark wiedersehen.

Auf diesem Weg möchte ich mich bei Euch und meinen Sponsoren BEDANKEN.
Ich hatte das Glück mein Hobby zum Beruf zu machen, an Events und Wettkämpfen rund um den Globus teilzunehmen und dabei viele nette Menschen kennenzulernen. Ein Ganz besonderer Dank gilt meinen Sponsoren NOX cycles, Tune, Schwalbe, Ortema, Alexrims, Magura, Local Outerwear, Sixpack-Racing, Deuter, IXS, Neprosport, Sigmasport, Kmc Chains, Fast Suspension, Gloryfy, Bell Helmets, Motorex, E-13, Crank brothers, Sapim, MRC Trading, Timezone, Radhaus Schulz und extra cross/SKF die mich immer mit voller Motivation unterstützen haben. Aber auch ein großes Danke an Klaus Möhwald und Uwe Kalliwoda von ghost-bikes, sie haben mich 13 Jahre lang unterstützt und mir immer das Gefühl gegeben genau das Richtige zu tun.
Ein dickes Danke geht an meine Freunde Domenico von Mtb-Freeride und René Schmitt die bis heute immer parat sind, wenn’s mal wieder brennt. Danke für Eure Unterstützung.
Vielen Dank an meine Frau und Kinder, an meine Eltern und Geschwister, Schwiegereltern und Schwäger die mir über Jahre den Rücken freihielten.
Danke an die vielen Fans - ihr habt mir geholfen immer wieder aufs Rad zu steigen.

Für viele besteht jetzt bestimmt die Frage, wie es in Zukunft weitergeht.
Mit vielen meiner Sponsoren werde ich weiterhin zusammenarbeiten und ihr werdet einiges von mir hören- sei es in den Bereichen Produktoptimierung, Neuentwicklungen oder schlichtweg als Markenbotschafter. Zusätzlich werde ich meine Fahrtechnikschule www.Optimalline.de intensiver betreiben und ein neues Projekt in Sachen Suspension Service und Tuning ins Leben rufen. 20 Jahre Rennerfahrung wollen genutzt werden. Mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt....

Bis dahin alles Gute und Danke.

Euer Marcus 

Fotos: Marcus Klausmann

Gepostet am 27.10.2016 von Fy / MK |

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