Test: Hope HB.160

Wir hatten das Hope HB.160 im Test, weil wir wissen wollten, ob die Engländer neben Komponenten auch noch Bikes hin bekommen. Wir waren aber von vornherein optimistisch, um ganz ehrlich zu sein. Hier ist der offizielle Test.

Getestet haben wir insgesamt fünf Bikes, wir stellen euch hier aber exklusiv das Hope HB.160 vor. 

Was haben wir getestet? Getestet haben wir insgesamt fünf Bikes, wir stellen euch hier aber exklusiv das Hope HB.160 vor. Einerseits wollen wir für jeden Geldbeutel etwas dabei haben, andererseits wollen wir euch auch Bikes vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder kennt.

Wie haben wir getestet? Wie immer werdet ihr bei uns maschinengetriebene Tests vergeblich suchen. Das ist kein böser Wille, sondern einfach eine Frage der Durchführbarkeit – und der Sinnhaftigkeit. Ein Bike, dass auf dem Teststand beispielsweise bei der Steifigkeit die höchste Punktzahl hat, fährt sich vielleicht auch so, nämlich wie ein Stock. Und das Bike, das die günstigste Ausstattung hat, hat vielleicht trotzdem das beste Konzept! Also. Wir sind die Bikes gefahren, haben uns Details und die vermeintliche Idee dahinter genauer angeschaut und können so eine Aussage dazu treffen, was das Bike tatsächlich auf dem Trail kann und für wen es gedacht sein könnte. Von Mountainbikern für Mountainbiker eben.

Auf welchen Trails haben wir getestet? Wir sind mit den Bikes natürliche Trails gefahren, Hometrails und (natürlich) legale Strecken. Keine Downhillstrecken, aber auch keine flowigen Murmelbahnen. Touren waren genauso angesagt wie Shuttleruns und Sprünge zumindestens als Teil des Ganzen mit dabei.

Auf was haben wir besonders geachtet? Um eine Sache direkt mal festzustellen: es gibt nur noch sehr wenig wirkliche miese Bikes auf dem Markt. Die Werkstoffe und Kinematiken haben ein Level erreicht, das richtig Laune macht, einen Test aber auch etwas schwieriger. Andere Magazine machen das an Kommazahlen fest, indem ein Bike eine 2,5 statt einer 2,7 hat und damit dann um Welten besser sein soll, als das andere. Uns ist wichtig, dass das Bike auf dem Trail eine Granate ist – und dass man merkt, dass jemand sich Gedanken zum Rad gemacht hat und eine Innovation oder doch zumindest eine gute Lösung am Ende steht.

Das Hope Tech HB.160 ist ein Stück britische Handwerkskunst und bis auf wenige Ausnahmen ein reines Hope-Stück. Wer es kauft, wird zum Hoffnungsträger, falls ihr versteht, was wir meinen. Wer Hope kauft, bezahlt Hope, klar, oder? Wer allerdings das Hope HB.160 kauft, kauft soviel Hope, dass man eigentlich gar nicht weiter fragen sollte. Andererseits sollte man aber schon, weil die Antwort der feuchte Traum jedes Hope-Fans und damit eigentlich fast jeden Mountainbikers ist. Neben einem hochwertigen Fox-Fahrwerk aus Fox Factory 36 Float RC2 und Fox Factory Float X2 Dämpfer mit jeweils 160 mm gibt es Hope soweit das Auge reicht: Hope Cockpit samt 780er Carbon-Lenker, Hope Lock-On Griffen, der Hope Tech 3 E4 Bremsanlage mit 180er Scheiben (von Hope) – wir könnten ewig so weiter machen. Von SRAM kommt immerhin der XX1-Antrieb und die RockShox Reverb Stütze. Das Hope HB.160 ist von vorne bis hinten durchgestylt mit nur einem winzigen „Nachteil“: wenn man nicht auf Hope steht, ist es ein absoluter Albtraum. Aber wer steht nicht auf Hope, richtig?

Downhill – Nun aber zum Highlight: der Abfahrt! Hier sollte sich ja die Spreu vom Weizen trennen, wie man so schön sagt. Aber ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht: denn wie anfangs schon gesagt ist es (glücklicherweise) wirklich schwer geworden, ein richtig schlechtes Bike zu finden. Das gleiche gilt auch für die Bikes in unserem Test, alle wurden den Anforerungen gerecht, Enduro genannt und bergab geshreddet zu werden.

Wie schon zuvor beschrieben ist das Hope HB.160 eine absolute Werksarbeit. Hier passt alles zusammen und das gilt auch für die Abfahrtstauglichkeit. Ja, es ist kurz. Das kommt aber mit einer ennervierenden Verspieltheit einher, die besonders auf technischen Trails glänzen kann. Das Fox-Fahrwerk frisst alle Hindernisse, die Hope-Bremsanlage die Bewegungsenergie, wenn es denn sein muss. Das Hope ist recht progressiv abgestimmt und lässt klar einen Race-Charakter erkennen. Das kann stören, wenn man komfortablere Bikes gewohnt ist. Wer seine Skills im Griff hat, hat auf dem Hope allerdings seine wahre Freude und kann definiert durch die engesten Lines schießen.

Stärken: Handwerkskunst auf höchstem Level! Hier passt einfach alles zusammen; auf technischen Trails fühlt sich das Hope HB.160 zuhause. Es darf auch mal ruppiger zugehen!

Schwächen: Wer Hope nicht feiert, tut sich mit dem HB.160 wohl schwer – der Preis tut sein übriges.

Empfohlen für: Alle Racewilligen unter euch, die es krachen lassen und dabei ein Bike fahren wollen, das so wohl nicht viele andere haben.  Steil und technisch macht euch Spaß? Dem Hope auch!

Eventempfehlung: Am 22.6.2019 steigt im Bikepark Willingen das Hope Demo Event, bei dem ihr unter anderem auch das HB.160 testen könnt!

Mehr Infos findet ihr auf www.hopetech.com!

Fotos: Felix Hens

Gepostet am 19.06.2019 von MTBRider |

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