Interview: Myriam Nicolle zum UCI World Cup in Lenzerheide
Der UCI Downhill World Cup zieht dieses Wochenende weiter nach Lenzerheide – wir haben der Commençal Fahrerin Myriam Nicole zuvor schon mal exklusiv ein paar Löcher in den Bauch gefragt!
Die Vorbereitungen für Lenzerheide laufen auf Hochtouren. Die ersten Fahrer sind schon vor Ort und haben sich die Strecke beschaut, die technischer sein soll, als in den Jahren zuvor. Das Team von Red Bull TV ist auch schon oben und wetzt seine Kamera-Linsen, damit ihr die schärfsten Bilder im Livestream habt. Natürlich findet ihr diesen wieder bei uns hier auf der Seite, achtet einfach auf die Ankündigung auf unserer Facebook-Page! Aber zuerst einmal möchten wir von Myriam Nicole wissen, wie sie sich auf Lenzerheide vorbereitet hat und was wir über die Strecke, sie und ihre Konkurrentinnen wissen müssen!
Myriam, zuerste einmal Glückwünsche zu deinem grandiosen Sieg in Andorra! Wie hat es sich angefühlt, wieder an der Spitze des Podiums zu stehen?
Danke! Es hat sich etwas surreal angefühlt, ich konnte kaum glauben, was da abging! (lacht)
Es war ein ziemlich spannedes Rennen. Was denkst du, war letztlich der Schlüssel zu deinem Erfolg?
Ich liebe den Track in Vallnord einfach, besonders wegen der naturbelassenen Sektionen!
Du bist seit Les Gets wieder auf 27,5" Laufrädern unterwegs. Warum diese Entscheidung – und kannst du uns den Unterschied erklären, den 29" zu 27,5" machen können?
Ich habe die 27,5" Laufräder in Les Gets ausprobiert und mir haben sie für die Strecke einfach mehr Spaß gemacht. Vielleicht bin ich zu klein für 29er... Männer sind nunmal größer und fühlen sich deshalb vielleicht auf den größeren Rädern wohler. Aber es ist nicht einfach schwarz und weiß. Für manche Sektionen hätte ich schon gerne die 29er, haha!
Wirst du bei 27,5" bleiben? Nach deinen Siegen beim Crankworx in Les Gets und letzter Woche in Andorra scheinst du dich darauf ja sehr wohl zu fühlen.
Ich werde für den Rest der Saison dabei bleiben, definitiv. Ich fühle mich momentan auf meinem Bike pudelwohl!
Die Standings im World Cup sind ziemlich eng gestrickt. Fühlst du diesen Druck, seitdem es ein Kampf zwischen Tracey Hannah, Tahnée Seagrave und dir geworden ist?
Überhaupt nicht. Für mich sind die Standings nur ein Zeichen, wie die gesamte Saison gelaufen ist. Wir werden sehen, wie es ausgeht… Ich bin echt gespannt, es gab schon so viele verschiedene Gewinner dieses Jahr. Das macht die Rennläufe der Frauen natürlich direkt spannender!
Hast du deine Vorbereitung für dieses Jahr im vergleich zur Vorsaison verändert?
Ich habe im Winter viel trainiert. Rachel hat uns in den letzten Jahr so hart gepusht und gezeigt, was möglich ist – ich glaube, wir sind dadurch alle schneller geworden.
Der World Cup zieht nun nach Lenzerheide. Letztes Jahr war Commençal hier Team of the Day und du wurdest Dritte – ein ziemlich erfolgreiches Wochenende. Wirst du und dein Team das dieses Jahr noch toppen können?
Das wäre natürlich cool! Wir werden uns Bestes geben, um da ran zu kommen! (lacht)
Wenn du zurück blickst – was hat dir letztes Jahr in Lenzerheide am besten gefallen?
Ich fand die Atmosphäre super, der See war cool und die Sprünge haben eine Menge Spaß gemacht!
Dieses Jahr gibt es ein paar Änderungen an der Strecke. Nach dem Start wird es eine direktere Linie und ein kleines Steinfeld geben, das Waldstück soll noch technischer geworden sein und selbst im Ziel wird es zusätzliche Kurven und einen Drop geben. Wie findest du das?
Echt, noch technischer sagt ihr? Hell yeah! Ich hoffe, der letzte Sprung ist nicht zu groß. Aber ich kann es kaum erwarten!
Danke Myriam für deine Zeit und gutes Gelingen dieses Wochenende!
Bei den Frauen feierte Tahnée Seagrave in Leogang ihren ersten World Cup Sieg und ist damit Tracey Hannah (AUS) dicht auf den Fersen. Die Australierin landete bisher bei jedem Rennen auf dem Podium und führt in der Gesamtwertung. Dort rechnet man eigentlich damit, den Namen Rachel Atherton (GBR) zu sehen, doch die 29-jährige musste aufgrund ihrer Schulterverletzung Federn lassen. Die Britin wird jedoch höchstwahrscheinlich in Lenzerheide wieder am Start sein und darauf brennen, als Schnellste in den letzten Streckenteil einzubiegen. Apropos: Einige Streckenteile werden bereits für die WM 2018 umgestaltet. Das Finish wird in diesem Jahr ganz anders ausschauen als in 2016. In diesem Jahr wartet eine schnelle Kurvenfolge gefolgt von einem 4 Meter hohen Drop nach dem «Ochsner Sport Cabin Hit» und der bereits aus dem letzten Jahr bekannten Linkskurve. Außerdem wird der Startabschnitt analog zur Streckenführung 2015 ohne die weitläufigen Berms direkter geführt – inklusive kleinem Rock Garden. Die technische Herausforderung für die Fahrer wird auch bei der Anfahrt zum «Tschäffs Plunge» erhöht. Dieser Teil des Tracks soll kurvenreicher und technischer gestaltet werden, sodass zwar die Geschwindigkeit in dieser Passage der «STAIGHTline» etwas gedrosselt, aber die technische Schwierigkeit erhöht wird.
Wir sind gespannt auf den Track in Lenzerheide und freuen uns, euch den Livestream bieten zu können! Mehr dazu morgen auf unserer Facebook-Seite.
Fotos: Rasoulution
Gepostet am 06.07.2017 von MRM |