WORLD CUP DIARIES LES GETS

Downhill-Rider und Cross-Country-Athleten zogen bei ihrer Rückkehr nach Les Gets (FRA) die Zuschauer in ihren Bann. Von einem Kräfteverschleiß nur eine Woche nach den Höhenrennen von Vallnord (AND) war keine Spur zu sehen. Ganz im Gegenteil: Die Downhill-Asse überboten sich gegenseitig mit spektakulären Topfahrten und selbst die Cross-Country-Cracks ließen sich keine Verschnaufpause.

Les Gets: Die Rückkehr zu alten Wurzeln sorgt für Abwechslung und Begeisterung!
Bei den Weltmeisterschaften 2004 war die Mountainbike-Elite letztmals zu Gast in Les Gets. In diesem Jahr hat der UCI Mountain Bike World Cup eine erfolgreiche Rückkehr gefeiert, bei der die französischen Fans ihre Radsport-Begeisterung direkt wieder aufleben ließen. An dem Wochenende, das mit dem französischen Nationalfeiertag endete, standen zahlreiche Zuschauer den Athleten in den Cross-Country- und Downhill-Rennen Spalier, feuerten sie lautstark an und sorgten so für einen gebührenden Weltcup-Flair. Zwar waren die technischen Herausforderungen auf der Downhill- und der Cross-Country-Strecke überschaubar, die Vollgas-Vorstellungen der Rider aber begeisterten die Massen. Highspeed-Passagen über offenes Gelände mit weiten Sprüngen im Downhill und sehr guten Überholmöglichkeiten im Cross Country sorgten für Spannung und vor allem auch Abwechslung im Weltcup-Kalender. Eine zusätzliche Herausforderung für die Athleten beider Disziplinen waren wie in der Vorwoche die trockenen und staubigen Bedingungen.

DHI: Hannah die neue Gejagte – drei Musketiere weiter unaufhaltsam
Der Downhill-Weltcup begann mit einer Schocknachricht für alle Fans: Rachel Atherton (GBR) riss sich bei einer Trainingsfahrt die Achillessehne und fällt für den Rest der Saison aus. Mit Myriam Nicole (FRA) und Tahnée Seagrave (GBR) fehlen ohnehin schon zwei Top-Rider verletzungsbedingt. Somit verbleibt Tracey Hannah (AUS) als einzige im Feld der Elite Frauen, die jemals ein Weltcuprennen gewonnen hat. In Les Gets ist die Australierin ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Allerdings hat die vermeintlich zweite Garde um Fahrerinnen wie Marine Cabirou (FRA), Mariana Salazar (ESA) und vor allem auch Nina Hoffmann (GER) einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht und springt für die Rekonvaleszentinnen beeindruckend in die Bresche. So ist eine Siegesserie von Hannah kein Selbstläufer! 

Am Tag vor dem Bastille Day, dem französischen Nationalfeiertag, haben die Franzosen der Revolution durch die Konkurrenz getrotzt: Die drei Musketiere Loic Bruni, Amaury Pierron und Loris Vergier landeten geschlossen auf dem Podium und erzielten durch Pierron und Bruni sogar einen Doppelsieg. Das Trio sprengten Laurie Greenland (GBR) mit einer beherzten Fahrt auf Rang drei und Troy Brosnan (AUS) als Vierter. Der Australier schrammte damit erstmals in dieser Saison an den Top 3 vorbei. Mitten im Downhill-Showdown war erneut der Österreicher David Trummer vertreten. Vor einer Woche sorgte er mit Platz sieben in Vallnord nicht nur für seine eigene Bestleistung, sondern auch für die eines Österreichers in der Geschichte des Downhill-Weltcups. In Les Gets egalisierte der 25-Jährige als Achter das zweitbeste österreichische Downhill-Weltcupergebnis von Landsmann Markus Pekoll und setzt damit seinen Lauf fort. Im Ziel lag Trummer nur knappe 1,7 Sekunden hinter dem drittplatzierten Greenland. Die französische Siegesparty konnte auch er nicht verhindern.

Gesamtweltcups: Spitzenreiter bauen Vorsprünge aus – Brandau Vierte, Trummer Zehnter
Ein Wochenende wie gemalt für die Weltcupspitzenreiter, die allesamt ihre Führungen in den Gesamtwertungen ausbauen konnten. Tracey Hannah (1.040 Punkte) feierte ihren zweiten Saisonsieg und profitiert von der schweren Verletzung von Rachel Atherton. Auf Marine Cabirou (840 Punkte), die neue Gesamtzweite im Downhill-Weltcup der Elite Frauen, hat Hannah schon einen Vorsprung von satten 200 Punkten. Loic Bruni (965 Punkten) hat mit dem zweiten Platz seinen Vorsprung ebenfalls ausgebaut. Der dreifache Saisonsieger liegt nun 110 Punkte vor dem neuen Zweitplatzierten, dem zweifachen Saisonsieger Amaury Pierron, sowie dem punktgleichen Troy Brosnan (je 855 Punkte). In die Top 10 hat sich David Trummer vorgeschoben. Der Gnaser aus der Steiermark erzielte zuletzt zwei Top-10-Ergebnisse und mischt mit 312 Punkten als Zehnter voll im Konzert der Großen mit.

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Fotos: RedBull Content Pool

Gepostet am 16.07.2019 von MRM |

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