The Mob World Tour: Es ist Zeit

Der YT Mob reist zum Abschluss der World Tour zum Mob HQ nach Granada, Spanien, um acht Finalisten noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Über 550 junge Fahrer hatten sich für die vorangegangenen sechs Camps beworben, 120 Talente aus aller Welt erhielten die Chance, sich ins Rampenlicht zu fahren, von den Profis zu lernen und ihre Fertigkeiten auf dem Bike weiterzuentwickeln. Acht Young Talents reisen in Episode sieben „Time“ nach Spanien und machen sich berechtigte Hoffnungen, in 2020 zu den zwei Junioren des YT Mobs zu gehören.

Nach dem Abschluss des letzten Young Talent Camps in Südafrika wurden acht junge Fahrer von Mob Team Owner Martin Whiteley zum Mob HQ eingeladen: Dan Slack (GBR), Dante Silva (USA), Ethan Paar (RSA), Guy Johnston (NZL), James Elliott (GBR), Leonardo Becher (BRA), Luke Mumford (GBR) und Oisin O’Callaghan (IRL) hatten alle einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für Martin Whiteley und Angel Suarez bildet das letzte Camp den Abschluss einer monatelangen Suche nach neuen Teamkollegen. Am HQ haben sie die finale Möglichkeit, sich ein Bild von den Young Talents zu machen. 

 „Zeit… Zeit ist wie der coolste Typ der Schule. Du willst dich gut mit ihm verstehen, weil er einen großen Einfluss darauf hat, ob es ein guter oder schlechter Tag wird."

 – Ethan Parr, Final Camp Teilnehmer

Zeit, sich zu zeigen

Nach ‘Obsession’, ‘Focus’, ‘Sacrifice’, ‘Racecraft’ und ‘Opportunity’ widmet sich die siebte und letzte Episode dem Thema ‚Zeit‘. In ‚Time‘ werden die acht Finalisten vorgestellt und dabei begleitet, wie sie versuchen, sich einen Platz im YT Mob Team 2020 zu sichern. Im folgenden Interview spricht Mentor Martin Whiteley über die Suche der letzten Monate, die Entwicklung der Teilnehmer und über den vor ihm liegenden Entscheidungsprozess.



Martin, die letzten Monate sind wie im Flug vergangen, die Saison 2020 ist am Horizont zu erkennen. Glaubst Du, rückblickend, dass die World Tour ein Erfolg war? 
Definitiv! Als Markus Flossmann und die Truppe bei YT mit der Idee auf mich zukamen, hatte ich zunächst doch ziemlichen Respekt vor der Aufgabe. Es hört sich im ersten Moment recht simpel an: Organisiere ein paar Camps in mehreren Ländern, entdecke ein paar Talente und verpflichte zwei Junioren für den YT Mob. Aber die Planung und die Logistik, die dahintersteckt, war durchaus vergleichbar mit der Organisation, die in einer kompletten Weltcup Saison steckt. Als sich 550 Jugendliche aus 43 unterschiedlichen Ländern für die Camps beworben haben, war das ein unbeschreibliches Gefühl.
 
Der Erfolgt liegt aber letztendlich nicht nur darin, dass wir es geschafft haben, acht der besten jungen Fahrer zu identifizieren, sondern dass wir Orte besucht haben, die sonst kein Weltcup Level zu sehen bekommen. Wir waren in der Lage, FahrerInnen und Familien zu begeistern, die wir auf dem Weg kennengelernt haben. Man wird es kaum messen können, aber ich bin davon überzeugt, dass wir es geschafft haben, einen positiven Einfluss und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ich glaube, dass wir mit dem Projekt auch gut aufzeigen konnten, wie viel Talent da draußen tatsächlich steckt und dass eine neue Downhill-Generation überall auf der Welt heranwächst. Für jemanden wie mich, der das Glück hatte, bisher schon viele Talente zu sehen, die den Sprung in die Weltklasse tatsächlich geschafft haben, war es eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie sich die Teilnehmer unseres Final Camps und natürlich auch die beiden, die wir unter Vertrag nehmen werden, in den nächsten Jahren entwickeln.


 
Was wird Dir in Erinnerung bleiben?
Zwei Dinge: Zum einen die Kommentare der Eltern, die sich immer wieder davon begeistert gezeigt haben, dass wir uns die Mühe gemacht haben, in ihre Ecke der Welt zu reisen, um ihre Söhne und Töchter zu sehen. Es war aufrichtig, herzlich und es erfüllte uns alle mit Demut, zu sehen, welchen Einfluss man haben kann. Zum anderen hatte ich bei einigen das Gefühl, dass ich etwas ganz Besonderes zu sehen bekommen habe, was vielleicht die restliche Downhill-Welt erst nach einiger Zeit zu sehen bekommen wird. Es ist immer unglaublich aufregend, neues Talent zu entdecken.  
 
In der Episode „Sacrifice“ kommen auch die Eltern der Kinder vor. Welche Hintergründe hatten die Kids, die an den Camps teilgenommen haben? 
Wenn man nach Athleten sucht, die im Junior Alter oder sogar jünger sind, spielt der familiäre Support eine übergeordnete Rolle. Er ist entscheidend und war daher auch immer ein Baustein unserer Bewertung. Unterstützende und liebevolle Eltern sind der Schlüssel. Das zeigt sich auf unterschiedliche Weise, aber das sind die beiden Eigenschaften, die ich bei Eltern gerne sehe. Sie sind eine wichtige Stütze in der sportlichen Karriere der Kinder, dürfen nicht zu viel Druck aufbauen und sich nicht zu sehr einmischen. Das drückt sich aber bei jedem Kind auch sehr unterschiedlich aus, denn jedes Talent hat andere Bedürfnisse. Diese Dynamiken und Ansätze haben einen sehr unterschiedlichen Einfluss. Alle Eltern, die wir getroffen haben, haben unabhängig von den finanziellen Rahmenbedingungen auch Opfer gebracht, um ihren Kindern diese Chance zu ermöglichen: Sie müssen ihre eigene Arbeit hintenanstellen, um Zeit zu haben. Sie nutzen Urlaube, um zu Rennen zu fahren und reisen dafür über den ganzen Kontinent. Sie investieren in Ersatzteile, um das Bike am Laufen zu halten. Es bedarf viel, um das Leben als Privateer aufrechtzuerhalten.


 
Wonach hast Du genau bei den Kids geschaut, als es dann darum ging, sich für die acht Finalisten zu entscheiden? Welche Kriterien waren dir wichtig? 
Als es darum ging, die acht festzulegen, musste ich mir sicher sein, dass jeder von Ihnen auch das Potential hat, zum gesamten Team zu passen. Die Stimmung im Team ist mir unheimlich wichtig – auch unabhängig von der Leistung auf dem Bike. Als wir uns für die acht entschieden haben und wir sie bei uns in Spanien hatten, fühlte sich jede Mahlzeit schon wirklich wie ein Team-Dinner an. Da wusste ich, dass wir schon die richtigen Charaktere in der engeren Auswahl haben. Natürlich spielen aber die fahrerischen Qualitäten, die mentale Stärke, der familiäre Support und das vorhandene Potential, sich weiterzuentwickeln, ebenfalls eine wichtige Rolle.
 
Wie gehst Du nun an die finale Auswahl der beiden Junioren für das kommende Jahr ran? Alle acht scheinen ja einiges drauf zu haben. 
Je mehr Zeit wir mit ihnen verbracht haben, desto mehr konnten wir auch die Kriterien abseits des Bikens besser beurteilen. Es ist auch so, dass ein Fahrer, der im kommenden Jahr im ersten Junior-Jahr sein wird, einen gewissen Vorteil haben wird, da es uns die Chance gibt, mit ihm zwei Jahre zusammenzuarbeiten, bevor er in die Elite wechselt. Dennoch muss derjenige in der Lage sein, sich schon mit den ‚älteren‘ Fahrern zu messen. Ein Talent, das aber im kommenden Jahr ‚schon‘ im zweiten Junior-Jahr wäre, aber allen anderen einiges schon voraushat, kann auch für jedes Team sehr attraktiv sein. Die gezeiteten Runden waren für uns weniger eine Renn-Simulation. Da ging es vielmehr darum, ein Gefühl für ihr Verständnis von Zeit zu bekommen. Wir betrachten aber in diesem Prozess auch ihre Renn-Resultate aus 2019.


 
Was werden Deine Erwartungen an die beiden Junioren im kommenden Jahr sein? 
Als Team ist es vor allem unsere Aufgabe, ihnen eine Plattform zu bieten, auf der sie ihr ganzes Potential abrufen können. Wir müssen realistisch bleiben und aufpassen im ersten Jahr nicht unnötig hohen Druck zu erzeugen. Gleichzeitig werden wir gemeinsam machbare Ziele formulieren und ihnen dabei helfen, diese Ziele zu erreichen. Wenn sie erfüllt sind, nehmen wir den nächsten Schritt und formulieren neue Ziele. Ich habe bisher erst vier Junioren in meinen professionellen Teams gehabt. Alle haben irgendwann den Sprung aufs Elite Treppchen beim Weltcup geschafft. Drei davon konnten Weltcups gewinnen. Daran wollen wir anknüpfen.
 
Glaubst Du, dieser neue Ansatz der Talentsuche kann als Blaupause für zukünftiges Scouting dienen?
Dieser Ansatz war ohne Frage die umfangreichste Herangehensweise. Man kann es nicht jedes Jahr so machen. Gleichzeitig kann man auch nicht erwarten, dass man auf den üblichen Wegen einfach immer wieder über Talente stolpert. Du musst sie suchen gehen, finden und dann den Feinschliff erarbeiten. Ich hätte großes Interesse, dieses Projekt nochmal aufleben zu lassen, wenn wir wieder an dem Punkt sind, dass es für uns Sinn macht.

Die anderen Episoden verpasst? Hier geht es zur Playlist der Serie: https://www.youtube.com/playlist

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Fotos: Isac Paddock

Gepostet am 28.11.2019 von MRM |

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